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Bodhisattva Geschichten

Buddhas & Bodhisattvas

Willkommen beim Studium der Hilfsbereitschaft der Bodhisattvas
im Buddhistischen Zentrum
PRAJNA

Der Hässliche aus
„Hundert Karma Sutra“

In der Zeit des Buddha. Buddha geht durch ein großes Waldstück an einem Ort vorbei. An diesem Ort lebt ein sehr wohlhabender Mann, der einen sehr hässlichen Sohn hat. Er ist so hässlich, dass nichts an seinem Körper als normal betrachtet werden kann. Sein Vater sagt: “Ich weiß nicht, was wir getan haben, dass uns so ein hässliches Kind geboren wurde. Es hat keinen Sinn, so ein Kind groß zu ziehen, vielleicht sollen wir es an hungrigen Hunde verfüttern.“
Die Mutter des Kindes sagt: “Töten ist nicht gut, wir werden in die Hölle kommen. Lass uns ihn im geheimen großziehen und wenn er groß und selbständig ist, schicken wir ihn fort.“ Sie geben dem Kind den Namen – „Der Hässliche“.
Als „Der Hässliche“ groß ist, geben ihm seine Eltern eine kaputte Schale und einen Stock, der ihn vor den hungrigen Hunden beschützt, die ihm das Essen weg stehlen können. So begibt er sich auf den Weg eines Landstreichers. Er ist so hässlich, dass sich die Menschen vor ihm fürchten. Die ungezogenen Kinder jagen ihm hinterher und schlagen ihn mit Fäusten oder ohrfeigen ihn. Manche bewerfen ihn mit Rinderfäkalien, manche mit Steinen, und manche schlagen ihn mit Stöcken. Sie schlagen ihn und rufen:“ Teufel! Teufel!“ Er leidet sehr und überlegt, was er früher getan hat, dass er nun so ein schmerzhaftes Leben hat, viel schmerzhafter als das der anderen Menschen. Um die Menschen zu vermeiden, versteckt er sich tagsüber und wartet bis zum Sonnenuntergang, um Essensreste zu finden, die die anderen weggeworfen haben.
Zu dieser Zeit beobachtet Buddha alle Lebewesen mit Buddha-Augen, um solchen zu helfen, die reif in ihrer Tugend sind. Unter diesen ist auch der Hässliche. Buddha verwandelt sich in ein noch hässlicheres Kind und geht mit einer Tasche voller Essen zu dem Hässlichen. Der Hässliche sieht den noch Hässlicheren und rennt vor Angst davon Buddha segnet ihn, lässt ihn nicht mehr weiterlaufen und gleichzeitig drehte sich der Hässliche zu Buddha um. Der Hässliche kann den Anblick des noch Hässlicheren nicht ertragen und fragt ihn, wer er sei. Als er auf ihn zukommt, rennt der noch Hässlichere davon. Der Hässliche rennt ihm hinterher und ruft: “Freund, renn nicht! Wohin rennst du? Warum rennst du denn?“ Der noch Hässlichere hält inne und sagt: “Weil ich zu hässlich bin! Egal wo ich bin, schlagen mich die Menschen mit Stöcken. Sie ohrfeigen mich und bewerfen mich mit Fäkalien und Steinen. Sie beschimpfen mich, dass ich der Teufel bin. Das ist warum ich immer weglaufe, wenn ich jemanden sehe.“
Der Hässliche sagt: “Du brauchst keine Angst zu haben. Mir geht es genau so, ich bin auch ein Hässlicher. Aus diesem Grund verstecke ich mich in diesem ruhigen Park, um den Menschen nicht über den Weg laufen zu müssen. Du brauchst vor mir keine Angst zu haben, lass uns zusammen etwas zu essen finden.“
Der noch Hässlichere entgegnet: “Na gut, dann lass uns zusammen bleiben.“ Er holt seine Tasche hervor und teilt das Essen mit dem Hässlichen. Die zwei Freunde genießen ein richtiges Mahl.
Der Hässliche ist sehr glücklich darüber, dass er mal richtig satt wird, und dies erweckt das Glücksgefühl in ihm gegenüber dem noch Hässlicheren. Im Augenblick der Entstehung dieses Glücksgefühls, verwandelt sich Buddha vom noch Hässlicheren zurück in seine „32 vollendeten Merkmalen“. Als der Hässliche den Buddha sieht, erweckte in ihm das Gefühl des Vertrauens und des Glücks, und er verbeugt sich vor Buddha.
Buddha lehrt ihm eine passende Dharmamethode: “Alle Phänomen entstehen aus der Ursachen und Wirkungen“, und der Hässlich erreicht sofort Sotapanna Phala.
Nun überlegte er sich: “Wo ich jetzt ein Praktizierender bin, würde ich Zuflucht zu Buddha nehmen, wenn ich doch nicht so hässlich und behindert wäre, um den Kreislauf der Wiedergeburt zu entgehen. Aber leider habe ich nicht den vollkommenen menschlichen Körper. So fehlen mir die Bedingungen.“  Als er nun an die Hauslosigkeit denkt, verwandelt sein hässliches Gesicht sich in ein besonders gut aussehendes Gesicht. Er kniet sofort vor Buddha und bittet 3-mal: “Wenn Buddha mir mit Güte erlaubt, bin ich willig, unter Buddhas Aufsicht zu praktizieren.“ Buddha erteilt ihm die Erlaubnis, und gibt ihm den Dharmanamen „Kommend mit Tugend Bhikkhu“. „Kommend mit Tugend Bhikkhu“ nimmt die Silas an, und Buddha lehrt ihm Dharmamethoden: “Alle Phänomen entstehen aus der Ursachen und Wirkungen“. Der Bhikkhu praktiziert seit dem mit diesen Methoden und erreichte Arahat.
Einige Bhikkhus, die die Lehre  Buddhas hören,  sind sehr neugierig und fragen Buddha: “Warum ist „Der Hässliche“ in einer wohlhabenden Familie geboren? Und warum wurde er von Zuhause weggeschickt, weil er so hässlich war? Und warum konnte er Buddha begegnen und den Buddha erfreuen und Mönch werden? Und warum konnte er Arahat erreichen?“
Sie bitten Buddha darum, über die Ursache und Wirkung und sein Schicksal zu erzählen. Buddha sagt: “Das ist die Ursache und Wirkung von seinen letzten 2 Leben.
Erstens: Vor langer, langer Zeit gab es den Pacceka Buddha, und da lebte auch ein sehr geiziger Wohlhabender. Er verzichtete nicht nur auf Opferdarbietung, er gab auch keine Spenden an die Armen. Er war für sich selbst auch sehr sparsam. Eines Tages kam der Pacceka Buddha an seinem Haus vorbei, und der geizige Wohlhabender gab ihm etwas zu essen, sofort darauf bereute dieser die Tat: “Dieser glatzköpfiger Mönch! Da gebe ich doch lieber meinen Arbeitern was zu essen!“ Als er so dachte, nahm er tatsächlich das Essen zurück und beschimpfte den Mönch mit all möglichen hässlichen Zügen und verjagte ihn. Pacceka Buddha wusste, dass der Geizige damit schlechtes Karma verursachte und wollte ihn erretten. So zeigte er seine übermenschlichen Fähigkeiten. Er flog in der Luft, ließ Hagel,  Blitz und Donner erscheinen. Damit hat Pacceka Buddha das Vertrauen von dem Geizigen gewonnen, und dieser bat:“ Großer Weise, ich bekenne meine Schuld, komm bitte herunter. Rette diejenigen von uns, die sich noch im Kreislauf der Wiedergeburt befinden.“ Pacceka Buddha erkannte die Reue des Geizigen und kam herunter. Der Geizige gab ihm noch mal großzügig Essen als Opferdarbietung und schwor:“ Mit dem Verdienst der Opferdarbietung möge ich immer in wohlhabenden Familien wiedergeboren werden und Buddha begegnen, ihm Freude bereiten und Arahat erreichen, und ich  hoffe, dass meine heutige Tat kein schlechtes Karma bringt, falls es doch schlechtes Karma verursacht hat, möge dieses schlechte Karma durch meinen Gedanken und die Entscheidung in die Hauslosigkeit zu gehen nicht zur Wirkung kommen.“

Dieser geizige Wohlhabender ist „Der Hässliche“ von heute.
Er hat damals mit hässlichen Zügen den Pacceka Buddha beschimpft, deshalb ist er in diesem Leben so hässlich geboren.
Er hat Pacceka Buddha verjagt, deshalb wurde er von der Familie weggeschickt im jungen Alter.
Durch seine Reue und seine Opferdarbietung und Gelübde, wurde er in eine wohlhabende Familie geboren.
Die Kraft der Gelübde verwandelte ihn vom Hässlichen zum Gutaussehenden und verhalf ihn zum Arahat.
Zweitens: Er praktizierte bei Buddha Kassapa als Mönch, er legte vor seinem Tod ein Gelübde ab: “Ich habe mein Leben lang bei Buddha Kassapa praktiziert, aber nie irgendeine Stufe erreicht. Ich wünsche mir, in zukünftigen Leben Buddha Shakyamuni zu begegnen, Buddha Freude zu bereiten, bei ihm als Mönch praktizieren zu dürfen und Arahat zu erreichen.“

Die  Ursache und Wirkung von diesen 2 Leben führte ihn dazu, in diesem Leben bei mir zu praktizieren und Arahat zu erreichen.
Das war sein Karma.


Erläuterungen:
Sotapanna Phala = die erste Stufe auf dem Weg zum Arahat.
Bhikkhu = Mönch
Arahat = Praktizierter, der in der Zeit mit Buddha, die höchste Stufe der überweltlichen Erkenntnis erreicht hat.
Pacceka Buddha = Selbst Praktizierter, der ohne spirituelle Hilfe von außen in der Zeit ohne Buddha die höchste Stufe der überweltlichen Erkenntnis erreicht hat.
Buddha Kassapa = Ein Buddha früherer Zeit

   

Vom armen Mädchen
zur Königin

In den zhou yin Bergen lebten einmal von der Gesellschaft zurückgezogene tugendhafte Weisen.
Von überhall kamen Menschen um ihnen Spenden zu übergeben in der Hoffnung Glück davon zu bekommen.
Eines Tages kamen viele Leute zu den zhou yin Bergen um ihre Opfergaben darzureichen.
Die Karawane der Menschen und Pferde war sehr lang.
Beidseitig des Weges wanderten Arme und Bettler. Ein armes Mädchen unter den Bettlern schaute der Karawane nach und bewunderte neidisch die Opfergaben die sie mitbrachten.

Nun war es auch so, dass es während der Opfergabezeremonie auch Essen für alle Anwesenden gab, so auch für die Armen und die Bettler, und so dachte das arme Mädchen, dass sie sich auch eine Mahlzeit erbetteln könnte.
Sie folgte der Karawane bis zum Tempel.
Als der Älteste der Karawane die Opfergabe den tugendhaften Weisen überreichte, wurde das arme Mädchen sehr traurig und Tränen liefen über ihre Wangen.

Sie dachte, „die Ursache für diesen großen Reichtum kommt wohl aus dem früheren Leben. Sie hatten da bestimmt Gutes getan. Obwohl sie reich sind, zuen sie in diesem Leben auch so viel Gutes aus Barmherzigkeit. Ihr Glücksverdienst wird immer größer werden."
„Ich bin ein armseliges, nichtsnutziges und bedürftiges Mädchen und habe wohl in meinem früheren Leben nichts Gutes getan."
Im jetzigen Leben bin ich arm und kann so auch keinen Verdienst erwerben, das bedeutet dass ich in zukünftigen Leben immer ärmer werde." Wie kann ich aus diesem Kreislauf heraus kommen?"
Plötzlich kam ihr in den Sinn, dass sie ja doch noch 2 Münzen hatte.
Diese sollten eigentlich nur für den absoluten Notfall bleiben, wenn sie lange Zeit kein Essen erbetteln könnte und kurz vor dem Verhungern stehe.
Die 2 Münzen waren sehr wertvoll und gut versteckt.

Nun dachte sie: „Wenn ich diese beiden Münzen als Opfer darreiche und wenn ich ein oder zwei Tage kein Essen erbetteln kann, dann werde ich schon auch nicht verhungern."

Die Entscheidung war getroffen. Als die Opfergabezeremonie zu Ende war, nutzte das arme Mädchen schnell die Gelegenheit um die beiden Münzen, ihr ganzes Vermögen, zu opfern.

Die Tradition in diesem Tempel war so, dass die jungen Mönche den Segen und das Glück für alle Spender aussprachen, doch der Älteste wollte etwas Besonderes für das arme Mädchen machen.

Die Menschen in der Karawane sprachen miteinander und mit Verwunderung kam die Frage auf: „Wir haben so viele Schätze und auch seltene Juwelen als Opfer dargeboten und bekommen nur den Segen von den jungen und niedrigen Mönchen. Warum bekommt das arme Mädchen für ihre armseligen 2 Münzen den besonderen Segen des Abtes?"

Nicht nur der besondere Segen sondern auch das Mittagessen teilte der Älteste Mönch und gab die Hälfte in seiner Schale dem armen Mädchen. Die jungen Mönche die dies sahen, machten es dem Ältesten nach.
Das Mädchen war davon so überrascht, dass sie dies als den schnellen Verdienst für die Opfergabe ansah.

Unterwegs auf dem Rückweg fühlte sie sich von dem vielen Essen müde und schlief unter einem Baum ein.

So wie es die damalige Gepflogenheit war zog die Karawane eines Königs, auf der Suche nach einer Königin, ihres Weges. In dieser Karawane befand sich auch der Wahrsager des Königs.

Der Wahrsager sah die Berge mit gelben Wolken bedeckt und glaubte, dass hier eine tugendhafte Person in der Nähe sein müsste. Er sah einen Baum der einen großen, ruhigen und verdienstvollen Schatten warf. Darunter lag schlafend das tugendhafte, arme Mädchen.

Der Wahrsager rief aus: „Hier ist ein rechtschaffenes mit vollkommenem Verdienst ausgestattetes Mädchen. Sie kann eine Königin sein."

So wurde das arme, tugendhafte Mädchen Königin. Sie war eine beliebte und würdige Königin.

Eins Tages dachte sie: „Das was ich jetzt besitze, ist nur geschehen durch das aufrichtige Opfer an die Mönche. Die Mönche der Berge zhou yin sind meine Wohltäter."
Sie bat den König: „Ich möchte gerne zu den Mönchen der zhou yin Berge um ihnen für meine Wohltat zu danken."
So machte sich eine große Karawane mit vielen Opfergaben bestehend aus Essen, Kleidung und Juwelen, auf den Weg in die zhou yin Berge.

Nach der Opfergabe und der traditionellen Segnung durch die jungen Mönche an die Spender blieb der Älteste sitzen ohne ein Wort zu sagen und die Spender zu segnen.
Alle waren darüber verwundert, warum der Älteste Mönch persönlich einem armen Mädchen die zwei Münzen spendete, den Segen aussprach, aber nicht der Karawane mit den großen Opfergaben der seltenen Juwelen?

Die Königin fragte den Ältesten: „Früher war ich sehr arm und konnte nur 2 Münzen spenden und der Ehrwürdige Älteste segnete mich persönlich und heute komme ich mit vielen großen Opfergaben und bekomme gar keinen Segen von Euch?"

Der Älteste antwortete der Königin und sprach: „Wichtig sind nicht die Juwelen, sondern die ehrlichen, reinen Gedanken.
Damals opferte das arme Mädchen 2 Münzen, aber mit reinem, tugendhaftem Herzen. Heute opfern die Königin viele Juwelen, aber mit hochnäsigem Herzen."

Dann wandte sich der Mönch an die jungen Mönche: „Jeder von Euch ist einmal mit ehrlichem Herzen im Tempel aufgenommen worden und heute seht ihr trotzdem nur den großen weltlichen Juwelenschatz. Ihr sollt besser die Doktrinen des Ehrwürdigen Buddha richtig verstehen."

Alle jungen anwesenden Mönche erkannten ihren Fehler und bereuten und beichteten ihre unreinen Gedanken.
Durch diese Erkenntnis hatten alle diese jungen Mönche die erste Stufe auf dem Weg zur Erleuchtung „xu tuo huan" erreicht.

Auch die Königin verstand nun die Dharma Rede des Ältesten und bereute ihren Fehler.
Sie erkannte die richtige Bedeutung der Opfergabe (Dana) und erreichte so die erste Stufe auf dem Weg zur Erleuchtung „xu tuo huan".

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Drei Räder des leeren Raums, so soll ich über die Opfergabe denken:
Es gibt kein ich, der gibt.
Es gibt keinen, der etwas bekommt.
Es gibt kein Etwas, das gegeben wird.

   

Wer hat Dich im vorigen Leben begraben

Es war einmal ein Gelehrter. Das genaue Datum der Hochzeit mit seiner Verlobten stand schon fest. doch an diesem Tag heiratete seine Verlobte jemand anderen.  Der Gelehrte war davon derartig schockiert. Dass er sehr krank wurde und sich nicht mehr erholte. Eines Tages lief ein Mönch vorbei, holte einen Spiegel hervor und forderte den Gelehrte auf einen Blick hinein zu werfen.
Er sah einen unendlich weiten Ozean und ein ertrunkenes Mädchen, das nackt am Strand lag. Ein Passant schaute einmal hin, schüttelte den Kopf und lief weg.  Es lief wieder jemand vorbei, zog seine Kleidung aus, bedeckte damit den Körper des Mädchens und lief davon. Erneut kam jemand vorbei. Dieser  schaufelte ein Grab und begrub die Leiche vorsichtig und behutsam.
Der Mönch erklärte: "Das Mädchen auf dem Strand ist deine Verlobte in diesem Leben. Du bist die zweite Person, die vorbei lief und ihr Kleidung gab. In diesem Leben ward ihr verliebt, damit sie deine damalige Güte zurückgeben konnte. Aber schlussendlich musste sie sich für jemanden das ganze Leben erkenntlich zeigen, die Person, die sie begraben hatte, diese ist ihr jetziger Ehemann."
Der Gelehrte verstand vollkommen.
Wer hat dich im vorigen Leben begraben?
Der Mansch denkt immer, viel getan hat zu haben und erwartet Gegenleistungen von anderen. Er sieht die Schmerzen und die Opfer der anderen nicht. hoffentlich erkennen die Menschen etwas aus dieser Geschichte!

   
   
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